Angefangen bei mittlerweile auf Yuan-Basis denominierten Rohöl-Futures, denen schon sehr bald in Yuan denominierte Metallpreise folgen werden über die in Europa getroffene Entscheidung, den Yuan als Abwicklungswährung für iranische Ölimporte nutzen zu wollen bis hin zu einer Umgehung des US-Dollarssystems im russisch-chinesischen Handel und den offiziellen Aufruf der türkischen Regierung, den US-Dollar zu verkaufen, erweckt es zurzeit den Eindruck, als ob jede durch die Trump-Administration getroffene Entscheidung das Misstrauen der Welt in die Hegemonie des US-Dollars nur noch beschleunigen und steigern würde.

Aufruf in den chinesischen Staatsmedien

All diese Entwicklungen zeitigen ein Resultat. In einem bestens platzierten Interview gegenüber der staatlich-chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua haben hochrangige Offizielle des afrikanischen Kontinents zu einer beschleunigten Integration der großen Ökonomien des schwarzen Kontinents aufgerufen.

Regierungen in Ost- und Südafrika sind inzwischen zu der Ansicht gelangt, dass der Yuan in der Region weit intensiver genutzt werden sollte. Grund hierfür sei der stark wachsende Einfluss Chinas auf die Geschäftsinteressen und den Handel des schwarzen Kontinents.

„Die Zeit des Yuan ist gekommen“

Die immer aktivere Rolle Chinas in Afrika mache es notwendig, den Yuan in einem weit stärkeren Ausmaß auf dem schwarzen Kontinent zu nutzen, wie der Exekutivdirektor des Instituts für Makroökonomie und Finanzmanagement der ost- und südafrikanischen Staaten (MEFMI), Caleb Fundanga, im Rahmen einer Rede vor einer Zuhörerschaft – bestehend aus Finanzexperten – vor wenigen Tagen offiziell erklärte.

Fundanga ging noch einen Schritt weiter, darauf hinweisend, dass der Aufstieg des chinesischen Yuans zu einer Weltreservewährung notwendig sei, da China eine immer aktivere Rolle in den Wirtschaftsräumen des Kontinents übernähme. Unter der Zuhörerschaft Fundangas befand sich unter anderem auch eine Reihe von stellvertretenden Zentralbank-Gouverneuren der Region.

Die Zeit des Yuans sei gekommen, so Fundanga weiter. Da sich der Handel zwischen Afrika und China in einem immer stärkeren Ausmaß ausweite, sei es angemessen, diesen Handel auf Basis jener Währung abzuwickeln, mit deren Regierung die engsten Handelsverbindungen des afrikanischen Kontinents bestünden.

Afrika würde vom Wegfall der Währungsschwankungen profitieren

So wie die afrikanischen Nationen den US-Dollar und den Euro genutzt hätten, müsse dem chinesischen Yuan ein ebensolcher Weg geebnet werden, so Fundaga. Schließlich würde sich Afrika als größter Profiteur einer solchen Maßnahme erweisen, wie sich Fundanga überzeugt zeigte.

Es seien insbesondere teils enorme Währungsschwankungen, die dem schwarzen Kontinent auf diese Weise zukünftig erspart bleiben könnten. Noch besteht allerdings auch ein enormer Klärungsbedarf – und zwar hinsichtlich aufkommender Fragen, wie sich ein solches Ansinnen in die Realität umsetzen ließe.

Peking größter Kreditgeber in weiten Teilen Afrikas

Seit Jahren erweist sich die Pekinger Regierung nun schon als größter Kreditgeber vieler afrikanischer Nationen. Ich (Roman Baudzus) kann Ihnen dies aus eigener Anschauung vollumfänglich bestätigen, wenn ich an dieser Stelle in Kürze meinen Senf zu dieser Entwicklung hinzugeben darf, und gerade an all die Projekte denke, die allein in Kenia zurzeit im Infrastruktursektor am Entstehen sind.

Egal ob es sich um Brücken-, Autobahn-, Straßen-, Kanal- oder Eisenbahnbau handelt. Seien Sie sich gewiss, werte Leser, dass vornehmlich – oder fast ausschließlich – chinesische Langfristkreditzusagen zu einer Verwirklichung dieser Pläne führen und geführt haben. So, und nun zurück zu den Ausführungen von Zerohedge.

Währungs-Swaps zwischen China und Nigeria sollen auf alle afrikanischen Staaten übertragen werden

Eine der am häufigsten diskutierten Themen in Afrika drehe sich auf wirtschaftlicher und politischer Ebene momentan darum, dass sich die afrikanischen Nationen bei China verschuldet haben, Peking die anfallenden Rechnungen jedoch auf US-Dollarbasis beglichen haben wolle.

Afrikas Top-Ökonomien seien in der Zwischenzeit zu dem Ergebnis gelangt, dass es für alle Seiten einfacher wäre, diese anfallenden Rechnungen in der Zukunft auf Basis des Yuans – anstelle des US-Dollars – abzuwickeln, so Fundanga. Im Falle von einzelnen afrikanischen Staaten sei dies in manchen Wirtschaftssektoren bereits der Fall.

Zwischen China und Nigeria vor Kurzem vereinbarte Währungs-Swaps sollen zukünftig auf alle afrikanischen Länder übertragen werden, um Handel und Yuan-Zugang auf drastische Weise zu vereinfachen.

Zu den MEFMI-Staaten zählen Angola, Botswana, Burundi, Kenia, Lesotho, Malawi, Mozambik, Namibia, Ruanda, Swaziland, Tansania, Uganda, Sambia und Simbabwe.

Diese Zusammenfassung basiert auf einem Bericht, der im Original auf der Seite des Finanzblogs Zerohedge erschienen ist.

https://www.zerohedge.com/news/2018-06-02/de-dollarization-escalates-african-

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